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Dicker Kuss !
 
 Wie immer !
Aber NEIN !
Und zum Abschluss, weil es sich quasi anbietet : Stacheliger Gruss an unsere Schwiegermütter vom gleichnamigen Sitz ?
Während die letzten Tourjeeps die Insel quer über das Salz verlassen, geniessen wir den Wechsel der Impressionen aus Lichtern und Farben ...
... garniert mit das Auge erfrischendem Orange !
Monsterkakteen ! Bis zu 12 m hoch und 1200 Jahre alt !
Und diese wunderbaren Szenerien : Grüner Kaktus gegen blauen Himmel und weisses Salz !
Tja, wie gesagt, ALLE fahren zur Incahuasi und es ist nicht leicht, ein ungestörtes Plätzchen zu finden - und warum ?
Ob WIR, unser Bier oder das fliegende Michelin - Männchen : man könnte sich stundenlang neue Konstellationen ausdenken - wenn nur nicht der Salzboden so a....kalt wäre !
Aber bei allem Respekt vor den Restrisiken ( es brechen tatsächlich auch dann und wann Fahrzeuge ein !) : das Salar ist eine einzigartige Bühne, die neben Staunen auch zum Fax´n machen einlädt....
Wir stoppen immer wieder, um diese surrealistische Atmosphäre auf uns wirken zu lassen - mit Blick in die Weite, aber auch auf´s Detail : Löcher in der bei oberflächlicher Betrachtung solide erscheinenden Salzdecke zeigen auf, dass unter der Kruste tatsächlich noch ein See schlummert !
Ein Hauch von Fata Morgana : die Entfernungen entziehen sich einer verlässlichen Abschätzung : ob ca. 70 km wie oben links oder etwa 30 km wie im unteren Bild, die Wahrheit stellt sich erst bei Ankunft und Blick auf den km - Zähler heraus...
Unser nächstes Ziel liegt im Zentrum des Salar : die Isla Incahuasi ist der Anlaufpunkt füe ALLE, auf wieviel Rädern auch immer ...
Eine weitere, wenn auch mit gemischtem Leumund behaftete " Attraktion " in dieser Ecke ist das erste komplett aus Salzstein errichtete Salzhotel - illegal gebaut, irgendwie trotzdem in Betrieb und wegen diverser Sauereien ( u.a. Versickerung der Abwässer in den Untergrund ) ein ökologisches NoGo !
Was sich nach industriellem Prozess anhört, stellt sich als gemütliche Manufaktur heraus, mit Zeit auch für die menschlichen Bedürfnisse - nun ja, auch beim Himalaya - Salz weiss ja kaum jemand, wo der spezielle Geschmack herkommt....
Nun, wo mit weissem Grund und blauem Himmel die optischen Randbedingungen deutlich werden, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir hier auf 3650 m Höhe den mit rd. 12100 qkm weltgrössten Salzsee unter die Räder nehmen.
Wir starten in Chuvica und nehmen zunächst die Route gen Osten nach Colchani, wo der Grossteil der Salzgewinnung im Salar von rund 20.000 Tonnen jährlich stattfindet.
Wir starten von Südwesten aus auf´s Salz - und halten uns nach den Erlebnissen des letzten Abends zunächst respektvoll auf einer befestigten Trasse, zumal feuchte Felder links und rechts dieses Pfades nicht soooo vertrauenserweckend aussehen.....
Gesehen haben wir in der Nacht zwar nichts mehr, denn es gibt weder Strassenbeleuchtung noch beleuchtete Hütten, und so sind wir denn glücklich "im Vorgarten" eines Dorfbewohners gelandet, darf man sich aber nicht zu europäisch vorstellen und zieht, während wir die gröbsten Reinigungsarbeiten vornehmen, lediglich freundlich - neugieriges Interesse nach sich : wo wir denn herkommen und warum Klamotten, Schuhe, Schaufeln, Taschenlampen, überhaupt das ganze Auto so lehmig aussehen .....
Am Ende schaffen wir es mit eigener Kraft ! - wer soll uns hier auch rausziehen, machen normalerweise doch wir !!
Groggy nach gefühlten 5 Tonnen Erdbewegung, mit einem Outfit nahe am Münsterländer Hausschwein, letztlich aber glücklich, wieder festen Grund unter den Rädern zu haben, suchen wir einen Platz im nächsten Dorf....
Bei unseren bisherigen 2,3 kleineren Buddeleien im Sand ( gehört nun mal mit dazu !) war die Angelegenheit immer bereits nach maximal einer halben Stunde erledigt ( mittlerweile weiss Herr Flott, wann er mal besser flott das Eingraben nach dem Motto
" da kommen wir schon so wieder raus " einstellt ) hier aber nun wullacken wir zweieinhalb Stunden in der Finsternis, davon die letzte halbe Stunde mit tatkräftiger Unterstützung von 3 einheimischen Tourguides, die uns wertvolle Spezialtips für die Bewältigung dieses Untergrunds vermitteln !
Und die Piste ist nur 1 m von den Hinterrädern entfernt !!
Spott rächt sich ? Am selben Abend erwischt es uns zum ersten Mal ernsthaft : Bei der Suche nach einem Platz für die Nacht ( es ist bereits nach Sonnenuntergang ) fallen wir auf ( wie uns später von lokalen Experten erklärt wird ) anerkannt tückische Bodenverhältnisse herein : unter einer aufgewehten, ca. 6 - 8 cm starken, vermeintlich tragfähigen Deckschicht aus verfestigtem Sand verbirgt sich ein Lehm - Salz - Gemisch, das ganz wunderbar glitscht, klebt und schmiert - und uns nicht so schnell wieder los lässt !
Fremder, kommst du nach Julaca : Sei in guter Verfassung !
Oder möchtest du wirklich auf diesem Friedhof begraben sein ?
  ... die Gleise der hier endenden Bahnlinie zur Zivilisation verlieren sich am Horizont ...
Und überhaupt : Unendlichkeit..........................
  ... die hilfsbereite Dame, nach dem Weg zu einem von uns ausgemachten Örtchen für die Übernachtung befragt, weist in ungefähre Ferne ....
Wir haben es tatsächlich geschafft ! 3 Tage später als gedacht stossen wir in dem reizvollen Örtchen Julaca auf den Rand des Salars - und bekommen gleich mehrere erste Eindrücke von Weite : die Berge oben sind locker 60 - 80 km entfernt .......
Salar de Uyuni Teil 2
 
" Unendliche Weiten "